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(Un)Sichtbar: Probleme der Internationals in Ilmenau
Der Staffellauf der Campus-Medien-Tage geht in die zweite Runde. Wir sind mit einem wichtigen Thema mit dabei.
Jana / 2024-05-02, 07:05:53h

Internationals – ein Begriff, den eigentlich jeder hier in Ilmenau benutzt. Gemeint sind damit die internationalen Studierenden, die aus aller Welt an die TU Ilmenau kommen. Wir begegnen ihnen täglich; ob‘s auf dem Campus oder auch beim Einkaufen in der Stadt ist. Was uns aber vielleicht nicht ganz so bewusst ist, ist dass es die Internationals hier nicht so einfach haben wie die Deutschen. Wir haben mit Mira gesprochen. Sie ist Mitarbeiterin am Fachgebiet Empirische Medienforschung und Politische Kommunikation. Sie selbst kommt aus Indonesien und hat auch einige internationale Freunde, die hier an der TU Ilmenau studieren.
Im Gespräch hat sie uns von vielen Problemen erzählt, die die Internationals hier haben. Sprachbarrieren stehen da ganz oben auf der Liste.

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Mira über Sprachbarrieren

So einfach wie es klingt ist das aber nicht. Durch Personalmangel und fehlende Freiwillige mangelt es einfach an Leuten, die mit den Internationals genau solche Sachen wie Behördengänge machen. Auch das Gefühl von Willkommensein gibt es nur teilweise. Mira berichtet auch davon, dass sie rassistisch angefeindet wurde. Ein Kind hat sie zum Beispiel „Reisfresserin“ genannt. Und damit ist sie nicht die einzige. Eine andere Studentin traut sich nicht abends mit Kopftuch alleine nach draußen zu gehen.

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Mira über Rassismus

Mira sagt, dass auch die ISWI (Verein "Initiative Solidarische Welt Ilmenau", der alle zwei Jahre die "Internationale Studierendenwoche Ilmenau" organisiert) dabei helfen kann, dass Internationals sich mehr integriert und willkommen fühlen. Allgemein möchte sie, dass Deutsche und Internationals mehr in Vereinen zusammentreffen. Die Deutschen gehen zum Bergfest, die Internationals zur ISWI. Das soll sich mehr vermischen.
Wenn es darum geht, Lösungsvorschläge zu machen, sagt Mira klar, dass die Uni mehr für die internationalen Studierenden tun muss.

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Mira über Lösungsvorschläge und Unterstützung

Das Problem gibt es laut Mira aber nicht nur an der Uni, sondern auch in der Stadt. Vor zwei Wochen gab es einen Empfang für ausländische Studierende in der Ilmenauer Festhalle – und das genau an dem Tag, an dem muslimische Menschen Opferfest feiern.

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Mira über den Empfang ausländischer Studierender in der Stadt

Eines ist Mira an den Deutschen immer wieder aufgefallen: Sie meckern. Sie sagt aber auch, dass das Gute an den Deutschen ist, dass sie durch das Meckern Probleme erkennen und dann auch versuchen, sie zu lösen.

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Was Mira sich für die Zukunft wünscht

Laut Mira fühlt man sich hier in Ilmenau manchmal wie in zwei Welten: Es gibt die Internationals und es gibt die Deutschen. Schön wäre es doch, wenn wir diese zwei Welten wieder zu einer machen.

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